Über das Werk
Im Gegensatz zu den dramatischen Totenmessen von Verdi oder Dvorák hat die «Messe de Requiem» von Gabriel Fauré (1845–1924) einen ganz anderen Charakter. Fauré verstand den Tod als «selige Befreiung, als sehnsuchtsvollen Schritt in jenseitiges Glück». Zeitgenossen nannten das Werk ein «Wiegenlied des Todes», denn anstelle von Furcht tritt friedvolle Ruhe.
In vielen Passagen gleiten Moll-Klänge von Chor und Orchester in stimmungsvolle Dur-Akkorde und lassen tröstend das Himmelreich erahnen. So hat Fauré das ganze «Dies irae» weggelassen und dafür zwei Gebete zusätzlich in Musik gesetzt: «Libera me» und «In Paradisum».
Obwohl das Requiem das einzige grosse Chorwerk von Fauré geblieben ist, stand doch die Vokalmusik im Zentrum seines Schaffens: Kein französischer Komponist hat uns so viele Lieder hinterlassen wie er.
Die Entstehung des Requiems erstreckte sich über viele Jahre: Zuerst komponierte Fauré das «Libera me» für Bariton und Orgel. Die restlichen Sätze schrieb er zwischen dem Tod seines Vaters und seiner Mutter, zwischen 1885 und 1887 in seiner heutigen Gestalt für Sopran- und Baritonsolo, Chor und kleines Orchester, welche in unserer Aufführung erklingen wird.
Im Jahr 1900 schliesslich entstand die Fassung für Soli, Chor und grosses Orchester, die an der Pariser Weltausstellung vor 5000 Zuhörern zum ersten Mal aufgeführt wurde.
Erstmals aufgeführt am Donnerstag, 24. März 2016, 20.00 Uhr
Im Rahmen der Reihe Begegnungen am Gründonnerstag
Kirche Neumünster Zürich > Stadtplan
Kollekte für das Projekt "Menschenrechte im Bergbau" der Stiftung Brot für alle
Damals Mitwirkende
Pfarrer Leo Suter, Meditation
Aurea Marston, Sopran
Alessandro di Cesare, Bariton
Anna-Victoria Baltrusch, Orgel
Consortium Musicum, Orchester
Cantus Zürich, Chor
Walter Riethmann, Leitung